Die ladinische Tradition in Selva di Cadore im Val Fiorentina
Der Zauber von Selva di Cadore und dem Val Fiorentina Tal ist nicht nur auf die märchenhafte Landschaft mit ihren wunderschönen Bergen, Tälern, Wäldern und der unberührten Natur rückführbar, sondern auch auf die Einwohner (auf Italienisch Selvani oder Silvani) und ihre Kultur, denn der Ort zeichnet sich vor allem durch den Baustil der Häuser und Heuschober, das Handwerk, die Trachten und natürlich die Sitten und Bräuche aus. All diese Besonderheiten können unter einem einzigen Begriff zusammengefasst werden: die ladinische Tradition und Kultur von Selva di Cadore und dem Val Fiorentina.
Ladiner leben in allen Tälern der Dolomiten: in den vier Tälern des Sellamassivs (Grödner Tal, Gadertal, Fassatal, Livinallongo) und in anderen wie zum Beispiel Pettorinatal (Rocca Pietore), unserem Val Fiorentina, Boitetal (Cortina d’Ampezzo, San Vito di Cadore und weitere Ortschaften) und Comelicotal.
Die traditionelle „Vila“
in Selva di Cadore
Alle ladinischen Dörfer zeichnen sich dadurch aus, dass sich die Wohnhäuser in der „Vila“ (Ortschaft) konzentrieren, wobei ringsum nur Wiesen und Felder zu sehen sind. In unseren alten Ortsteilen L’Andria und Toffol ist noch heute das ursprüngliche Ortsbild erhalten geblieben und somit auch für uns noch sichtbar. Man geht davon aus, dass Vila zu Beginn aus nur einer Familiengemeinschaft bestand und mit der Zeit um weitere Familien erweitert wurde.
Die Vila spielt im sozialen Leben eine große Rolle. Sie beschränkt sich nicht nur auf eine Gesamtheit von Wohnhäusern, sondern stellt eine Gemeinschaft dar, die auf den Grundsätzen der Solidarität und Brüderlichkeit fußt und in der das Gleichgewicht zwischen Mensch und Umwelt noch nicht aus den Fugen geraten ist. Weitere typische Merkmale der ladinischen Zugehörigkeit sind die Sprache und traditionelle Kleidung: Die wunderschönen Trachten weisen eine enge Bindung zur Folklore, aber auch zum Leben des Einzelnen, der Familie und der Gemeinschaft auf.
Der Ladinerverband von Selva ist seit den 1980er-Jahren tätig und setzt sich mit seinem umfangreichen Kulturangebot, seinen zahlreichen Veröffentlichungen, der Wiederbelebung von Sitten und Brauchtum wie der ladinischen Ortstracht, die viele Jahrhunderte lang sowohl von Frauen als auch Männern getragen wurde, für die Wiederentdeckung, Bewahrung und Wiedergeburt der ladinischen Kultur ein. Und dank dieses Verbands leben mit der Folkloregruppe „Gruppo Folk de i Ladign de Selva“ und der Minifolk-Gruppe auch die typischen Tänze aus dem ladinischen Gebiets wieder auf.
Bei einem Urlaub im Val Fiorentina Val Fiorentina erleben Sie somit eine unverfälschte, echte Umgebung aus uralten Bräuchen und Geschichte und nahezu unberührter, zeitloser Natur.